Warum Sie bei der Bestandsplanung mehr als einen guten Forecast benötigen
Fällt Ihnen die Forecast-Planung in Ihrem Aftermarket-Geschäft schwer? Und wie können Sie dennoch bei einer niedrigeren Prognosegenauigkeit als erwartet eine Füllrate von über 95% aufrechterhalten? Vergleichbar mit einer Fußballmannschaft, die eine gute Koordination zwischen den einzelnen Positionen von Außenverteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer benötigt, so erfordert eine gute Bestandsplanung auch mehr als einen guten Forecast.
Tatsächlich ist den meisten Bestandsplanern nicht bewusst, dass sowohl die Füllrate als auch die optimale Bestellmenge sowie die geplante Durchlaufzeit die wichtigsten Faktoren für die Verfügbarkeit auf dem Ersatzteilmarkt darstellen. Aber das sind nicht die einzigen Faktoren, die den Forecast im Ersatzteilmarkt zu einer großen Herausforderung machen. Normalerweise sind etwa 10-15% des Portfolios vorhersehbar und können mit einfachen Techniken verwaltet werden. Die restlichen 85-90% weisen intermittierende, unregelmäßige und pauschale Nachfragemuster auf und erfordern einen anderen Ansatz. Insbesondere Ersatzteile mit sporadischer Nachfrage, bei denen die Nachfragehistorie einen hohen Prozentsatz von Nullwerten enthält, stellen ein Problem dar. Für solche Artikel gibt es keine Muster oder Strukturen in der historischen Nachfrage und es gibt keine statistischen Methoden, die ein gutes Ergebnis liefern können.
Zuverlässige Forecasts
Für einen zuverlässigen Forecast im Ersatzteilmarkt müssen zusätzliche Hilfsmittel eingesetzt werden, wie zum Beispiel maschinelles Lernen (ML), Forecasts für die installierte Basis, vernetzte Bestände, Verkäufe neuer Maschinen und verschiedene kausale Faktoren. Ein Hersteller, der über die neueste Technologie verfügt, kann diese fortschrittlichen Techniken anwenden und so den bestmöglichen Forecast erstellen. Statistische Forecasts können auf den Aftermarket zugeschnitten werden. Auf Grundlage der Häufigkeit und Varianz der Nachfrage werden die statistischen Methoden angewandt, die am besten passen. Darüber hinaus werden beim kausalen Forecast alle verfügbaren Informationen über die installierte Basis, die Verwendung von Ersatzteilen und den Verkauf von Neugeräten berücksichtigt. Für den endgültigen Forecast werden statistische und kausale Prognosen gemischt, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Aber selbst der beste Forecast macht die Kunden nicht glücklich. Kundenzufriedenheit entsteht durch guten Service und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Das bedeutet, dass die Bestandsoptimierung an erster Stelle steht. Die Standardabweichung vom Forecast ist wichtiger als der Bedarfsforecast selbst. Der Forecast ist nur ein Faktor für die korrekte Berechnung des Sicherheits- und Meldebestands sowie der optimalen Bestellmengen, die es ermöglichen, Lieferaufträge für die richtigen Artikel zum richtigen Zeitpunkt zu erteilen.
Maximierung der Teileverfügbarkeit
Aufgrund der großen Unterschiede in der kritischen Menge von Ersatzteilen gibt es unterschiedliche Anforderungen an den Servicegrad und damit an den Sicherheitsbestand. Für Ersatzteile, die als sehr kritisch gelten oder eine lange Vorlaufzeit haben, sollte der Sicherheitsbestand groß sein. Bei sehr kritischen Teilen mit einer Lieferzeit von einem Tag auf den anderen kann der Sicherheitsbestand jedoch niedrig sein oder ist überhaupt nicht erforderlich. Um die Teileverfügbarkeit und damit die Kundenzufriedenheit zu maximieren, ist es notwendig, das angestrebte Serviceniveau auf der Teileebene zu optimieren.
Optimieren Sie Ihre Aftermarket-Leistung
Warum sollte sich die Ersatzteilplanung auf Forecasts beschränken, wenn es tiefer gehende Möglichkeiten zur Bestandsoptimierung gibt? Kundenerfahrungen zeigen, dass der wahre Wert in der Optimierung der Bestände und des angestrebten Serviceniveaus liegt. Dies führt nicht nur zu einer Reduzierung der Bestände sondern auch zu einem verbesserten Serviceniveau, geringeren Versandkosten sowie einer höheren Kundenzufriedenheit und -treue. Die Optimierung Ihrer Aftermarket-Leistung bedeutet folglich mehr als nur die Optimierung einzelner Serviceprozesse. Echte Optimierung befasst sich mit den Synergien zwischen allen Prozessen in der gesamten Aftermarket-Servicekette, von Anfang bis Ende.
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Andrey Meshalkin ist Solution Consultant bei Syncron. Zu seiner Kernkompetenz gehört die Beratung von Unternehmen zur funktionalen Gestaltung von Lösungen für die Optimierung der Lieferkette im Aftermarket. Andrey Meshalkin hat einen Ph.D. in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Maastricht.